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Liliales

Die Lilienartigen

Diese Ordnung der Monokotyledonen ist allgemein bekannt durch viele schöne Zierpflanzen.

Familien

Laut Wikipedia gibt es insgesamt 10 Familien der Lilienartigen, nämlich:

Die Zahlen in Klammern geben die Anzahl der Gattungen / Arten für die einzelnen Familien an. In dem Wikipedia-Artikel finden sich etwas abweichende Angaben, ich habe mich hier an dem aktuellen Strasburger [1] orientiert.

Die wohl interessanteste Familie sind sicherlich die auch in Deutschland heimischen Liliengewächse (Liliaceae) selbst, die der ganzen Ordnung ihren Namen gegeben haben.

Die 10 Familien der Lilienartigen enthalten 67 Gattungen mit knapp 1.600 Arten.

Merkmale

Die Arten der Lilienartigen kommen auf der Nord- und der Südhalbkugel vor. Es handelt sich durchgehend um krautige Pflanzen, die mit Hilfe von Zwiebeln, Knollen oder Rhizomen überdauern.

Die Blätter sind meistens länglich oder elliptisch und parallelnervig, wie bei den meisten Monokotyledonen. Die Kronblätter der radiärsymmetrischen Blüten sind in zwei Kreisen mit je drei Kronblättern angeordnet und oft auffällig gefärbt, um Insekten anzulocken.

Blüte einer Tulpe
Bernd Harold, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Auf diesem Bild von Bernd Harold kann man gut die zwei Blütenkreise mit je drei Blütenblättern erkennen. Auch die sechs Staubblätter sind gut zu sehen. Die Antheren (Staubblätter) sind ebenfalls in zwei Kreisen angeordnet, was man hier aber leider nicht sieht.

Dass der Fruchtknoten aus drei verwachsenen Fruchtblättern besteht, kann man ebenfalls nicht so gut sehen, ist aber typisch für die Lilienartigen.

Liliaceae (Liliengewächse)

Schachbrettblumen (Fritillaria meleagris)
Autor: Ulrich Helmich 2021, Lizenz: siehe Seitenende

Die 16 Gattungen der Liliengewächse sind hauptsächlich auf der Nordhalbkugel in gemäßigten Gebieten verbreitet, vor allem in Nordamerika und Ostasien. Meistens handelt es sich um ausdauernde Pflanzen, die die kalte Jahreszeit als Zwiebel überwintern und im nächsten Frühjahr wieder auskeimen. Viele Liliengewächse sind Frühblüher, blühen oft schon Ende Februar, Anfang März.

Die Blüten besitzen sechs Blütenblätter in zwei Kreisen, sechs Staubblätter und drei Fruchtblätter.

Zu den Liliengewächsen gehören viele bekannte Zierpflanzen wie Tulpen, Lilien, Schachbrettblumen und andere.

Früher umfasste die Familie der Liliengewächse über 3.500 Arten, aber durch molekulargenetische Analysen (DNA-Stammbäume etc.) wurden viele Gattungen anderen Familien zugeschlagen, so dass die Liliengewächse heute nur noch 610 Arten [1] bzw. 635 Arten [3] umfassen.

Innere Systematik

Die Liliengewächse werden in zwei Unterfamilien eingeteilt, die Lilioideae mit elf Gattungen und ca. 535 Arten sowie die Calochortoideae mit fünf Gattungen und ca. 100 Arten.

Unterfamilie Lilioideae

Zu dieser Unterfamilie gehören bekannte Gattungen wie Fritillaria (140 Arten), Gelbsterne (200 Arten), Lilien (110 Arten) und Tulpen (150 Arten, lt. engl. Wikipedia nur 75 Arten).

Unterfamilie Calochortoideae

Dieser Unterfamilie gehören nur fünf Gattungen an, nämlich Mormonentee (63 bis 70 Arten), Elfenglöckchen (6 Arten), Poliovirus (2), Knotenfuß (11) und Krötenlilien (23).

Quellen:

  1. Kadereit , Körner, Nick, Sonnewald: Strasburger - Lehrbuch der Pflanzenwissenschaften, 38. Auflage, Springer Berlin Heidelberg 2021.
  2. Gemeinholzer, Systematik der Pflanzen kompakt, Springer Berlin Heidelberg 2018.
  3. Wikipedia, Artikel "Lilienartige"