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Asparagales

Asparagales

Die Spargelartigen

Diese Ordnung der Monokotyledonen ist allgemein bekannt durch viele schöne Zierpflanzen und natürlich den Spargel selbst andere Nahrungspflanzen wie Lauch, Zwiebel oder Knoblauch.

Familien

Laut Wikipedia gibt es insgesamt 14 Familien der Spargelartigen, nämlich:

Die vier wichtigsten Familien sind in dem Eingangsbild oben abgebildet, nämlich die Amaryllisgewächse, die Spargelgewächse, die Schwertliliengewächse und die Orchideen.

Die Orchideen gehören zu den basalen Familien der Spargelartigen, auch die Schwerliliengewächse sind noch recht "basal". Zu den "höheren" Spargelartigen zählen die Amaryllisgewächse und die Spargelgewächse.

Verwandtschaftsverhältnisse der vier wichtigen Familien der Asparagales
Autor: Ulrich Helmich 2022, Lizenz: siehe Seitenende

Die 14 Familien der Spargelartigen enthalten 1122 Gattungen mit 26.700 Arten [2].

Merkmale

Die meisten Arten der Spargelartigen kommen eher auf der Südhalbkugel vor, werden oft aber als Zierpflanzen auch auf der Nordhalbkugel gehalten. In Australien kommen sogar "Bäume" vor, die zu dieser Ordnung gehören, die Grasbäume der Gattung Xanthorrhoea. Allerdings handelt es sich nicht um echte Bäume, ihnen fehlt das sekundäre Dickenwachstum.

Der Blütenstand der Spargelartigen ist eine Traube (meistens jedenfalls). Die Blüten selbst sind - wie bei den meisten Monokotyledonen - dreizählig, man findet also drei oder sechs Blütenkronblätter, und eine durch 3 teilbare Anzahl an Kelchblättern, Staubblättern etc.

Orchidaceae (Orchideengewächse)

Diese meist auffälligen und in unseren Breiten sehr seltenen und daher geschützten Pflanzen sind die größte Familie der Einkeimblättrigen und insgesamt die zweitgrößte Familie der Bedecktsamer [2].

Bei den Orchideen gibt es zwei wichtige Besonderheiten, die man sich merken sollte:

  1. Viele Orchideen sind "Parasiten", das heißt, wie wachsen auf anderen Pflanzen und "zapfen" diese quasi an, um an Nährstoffe zu gelangen. Der Fachbegriff hierfür ist "Epiphyten". Das gilt aber nicht für alle Orchideen, sehr viele wachsen auch ganz normal auf dem Boden; die in Europa lebenden Orchideen sind sogar ausschließlich bodenwachsend.
  2. Die Blüten vieler Orchideen sind weiblichen Insekten nachgebildet. Die männlichen Artgenossen werden angelockt und lassen sich täuschen. Wenn sie dann versuchen, das "Weibchen" zu begatten, bestäuben sie dabei die Orchideenblüte. Es gibt aber auch viele Orchideenarten, die sich "ganz normal" bestäuben lassen.

Die Orchideenblüte ist zygomorph, besitzt also nur eine Symmetrieachse (das Gegenteil wäre radiär, kreisförmig mit vielen Symmetrieachsen).

Eine bekannte Orchideenart ist die mittelamerikanische Vanilla planifolia, die das Gewürz Vanille liefert. Die meisten Orchideen werden aber als Zierpflanzen gezüchtet und kultiviert, viele neue Arten sind durch künstliche Hybridisierung entstanden, aber auch in der Natur gibt es solche Kreuzungen zwischen zwei verschiedenen Arten.

Iridaceae (Schwertliliengewächse)

Die Schwertlilien wurden nach ihren schwertförmigen Blättern benannt. Die Blütenblätter sind miteinander verwachsen und meistens sehr groß. Eine bekannte Schwertlilie ist die Iris, die auch gern in Gärten und Parks angepflanzt wird. Auch die Krokusarten, die Gladiolen und die Freesien gehören zu den Schwertliliengewächsen.

Eine Krokus-Art
Autor: Ulrich Helmich 2019, Lizenz: siehe Seitenende

Amaryllidaceae (Amaryllisgewächse)

Die Amaryllisgewächse, die oft auch als Narzissengewächse bezeichnet werden, sind ebenfalls eine bekannte Familie der Spargelartigen. Man zählt heute drei Unterfamilien zu den Amaryllidaceen, nämlich die Amaryllidoideae mit über 60 Gattungen und 800 Arten, die Agapanthoideae mit nur einer Gattung, nämlich den Schmucklilien, und die Allioideae, die Lauchgewächse.

Asparagaceae (Spargelgewächse)

Wer bei den Spargelgewächsen nur an den Spargel denkt, den er vielleicht heute Mittag essen wird, liegt ziemlich falsch. Natürlich gehört der Spargel (Asparagus officinalis) nicht nur zu den Spargelgewächsen, sondern er hat der ganzen Familie Asparagaceae und auch der Ordnung Asparagales den Namen gegeben (und auch den Aminosäuren Asparagin und Asparaginsäure). Aber viel andere und teils auch bekanntere Pflanzen gehören zu den Spargelgewächsen, auch jede Menge Pflanzen, von denen man es auf den ersten Blick gar nicht gedacht hätte.

Der Blaustern, ein Vertreter der Scilloideae
Autor: Ulrich Helmich 2021, Lizenz: siehe Seitenende

Die wichtigsten Unterfamilien der Spargelgewächse sind die Agavengewächse, die Scilloideae (ehemals Hyazinthengewächse), die Asparagoidea (die eigentlichen Spargelgewächse mit dem Spargel selbst) und die Nolinoideae mit bekannten Pflanzen wie dem Maiglöckchen oder dem exotischen Drachenbaum.

Traubenhyazinthen
Autor: Ulrich Helmich 2021, Lizenz: siehe Seitenende

Quellen:

  1. Kadereit , Körner, Nick, Sonnewald: Strasburger - Lehrbuch der Pflanzenwissenschaften, 38. Auflage, Springer Berlin Heidelberg 2021.
  2. Gemeinholzer, Systematik der Pflanzen kompakt, Springer Berlin Heidelberg 2018.
  3. Wikipedia, Artikel "Spargelartige"