Helmichs Chemie-Lexikon

Furan

Struktur

Heterocyclen

Furan gehört zu den fünfgliedrigen aromatischen Heterocyclen.

Furan und zwei andere fünfgliedrige aromatische Heterocyclen - Pyrrol und Thiophen
Autor: Ulrich Helmich 12/2023, Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

Das Furan-Molekül besteht aus einem fünfgliedrigem Ring mit vier C-Atomen und einem O-Atom als Hetero-Atom. Das aromatische pi-System besteht aus den 4 Elektronen der beiden C=C-Doppelbindungen sowie aus den 2 Elektronen des einen freien Elektronenpaars des O-Atoms. Das zweite freie Elektronenpaar von Sauerstoff ist nach außen gerichtet und verleiht dem Furan die Eigenschaften einer Lewis-Base.

Das elektronegative O-Atom reduziert durch seinen -I-Effekt die Elektronendichte im Ring, daher werden elektrophile Angriffe auf die Ring-Atome erschwert. Andererseits werden elektrophile Angriffe von Lewis-Säuren auf das O-Atom erleichtert.

Hückel-Regel

Diese wichtige Regel wurde von Erich Hückel (1896-1980) um 1930 aufgestellt. Mit dieser Regel kann man beurteilen, ob eine cyclische Verbindung mit Doppelbindungen aromatisch ist oder nicht.

Biologische Bedeutung

Furan-Derivate kommen in einigen Pheromonen vor, und Furanfettsäuren finden sich in einer Vielzahl von Organismen, allerdings nicht in den Zellmembranen, sondern in den Fettspeichern und im Blut.

Chemische Bedeutung

Furan wird industriell u.a. zur Synthese von Pyrrol, einem fünfgliedrigen N-Heteroaromaten eingesetzt.

Eigenschaften

Furan ist eine farblose Flüssigkeit mit einer Dichte von 0,94 g/cm3, einem Schmelzpunkt von -86 ºC und einem Siedepunkt von 32 ºC. Die Wasserlöslichkeit ist schlecht, es lösen sich nur 10 g Furan in einem Liter Wasser.

Furan

Weitere Einzelheiten zum Furan finden sich in diesem Wikipedia-Artikel.

Quellen:

  1. RÖMPP Chemie-Lexikon, 9. Auflage, Band 1 (1989), S. 41.