Helmichs Informatik-Lexikon

Variable

Kurzdefinition

Die einfachste Definition für den Begriff Variable, die mir auf die Schnelle einfällt, ist folgende:

Eine Variable ist eine Stelle im Arbeitsspeicher des Rechners, die

a) eine bestimmte numerische Adresse und

b) einen bestimmten Inhalt hat.

Beim Programmieren muss aber nicht die numerische Adresse einer Variable angegeben werden, sondern jede Variable kann über einen ihr eigenen Variablennamen angesprochen werden.

Deklaration

Die Zuordnung von Speicheradresse, Datentyp und Variablennamen in einer Programmiersprache wie Java oder Pascal bezeichnet man als Variablendeklaration oder kurz als Deklaration.

Beispiel Pascal
var i : integer;
var name : String;
Beispiel Java
int i;
String name;

Initialisierung

Viele Programmiersprachen initialisieren neu deklarierte Variablen automatisch, Strings zum Beispiel mit dem leeren String, Zahlen mit dem Wert 0. Häufig möchte man Variablen aber auch mit anderen Startwerten ausstatten. Diesen Vorgang bezeichnet man als Initialisierung.

Beispiel Java
int i = 0;
int j = 20;
String name = "Helmich";
for (int i = 1; i < 10; i++) …

Das letzte Beispiel ist die Initialisierung einer Laufvariablen in einer for-Schleife.

Variablen, Attribute, Parameter

Attribute sind Variablen, die bei der Deklaration einer Klasse festgelegt werden und somit allen Methoden der Klasse zur Verfügung stehen. Nähere Einzelheiten siehe Attribute.

Lokale Variablen und Parameter sind Variablen, die nur innerhalb einer Methode gültig sind. Parameter sind dabei von außerhalb der Methode zugänglich, während lokale Variable nach außen völlig verborgen sind. Hier ein Beispiel:

Beispiel Java
		1   public int summe(int N) // N = Parameter
		2   {
		3      int sum = 0; // sum = lokale Variable
		4      for (int k = 0; k < N; k++) // k = lokale Variable
		5         sum = sum + k;
		6      return sum;
		7   }

Dieses Beispiel enthält drei Variablen, bei denen es sich nicht um Attribute handelt.

Die Variable sum in Zeile 3 ist eine lokale Variable, eine ganz normale Variable also, die innerhalb der Methode deklariert und initialisiert wurde, und die auch nur innerhalb der Methode existiert. Wird die Methode beendet, so hört die Variable auf zu existieren.

Die Variable k in Zeile 4 ist eine lokale Variable, die innerhalb einer for-Schleife deklariert und initialisiert wurde. Der Gültigkeitsbereich von k ist noch kleiner als der von sum. Während sum wenigstens innerhalb der gesamten Methode summe existiert, beschränkt sich der Gültigkeitsbereich von k ausschließlich auf die for-Schleife.

Die Variable N in Zeile 1 ist ein Parameter. Ein Parameter ist eine lokale Variable, die beim Aufruf einer Methode übergeben wird. Der Gültigkeitsbereich von N ist ähnlich wie der von sum die gesamte Methode. Die Initialisierung von N erfolgt allerdings nicht innerhalb der Methode, sondern beim Aufruf der Methode durch den Wert, den man der Methode übergibt (durch den aktuellen Parameter also).

Arrays

Arrays sind ganz spezielle Variablen. Ein Array umfasst eine endliche Menge von gleichen Variablen, die alle unter dem gleichen Namen angesprochen werden können, allerdings muss dabei ein Index übergeben werden.

Objekte

Auch Objekte sind ganz spezielle Variablen, handelt es sich doch um Instanzen (Verkörperungen) von Klassen.

Zeiger

Zeiger sind eine weitere Gruppe von speziellen Variablen. Während "normale" Variable Daten als Inhalt haben, speichert ein Zeiger lediglich die Adresse eines Speicherbereichs. Weitere Einzelheiten siehe Zeiger.