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3. Renaissance

Wörtlich übersetzt heißt Renaissance "Wiedergeburt". Gemeint ist damit hauptsächlich die Wiedergeburt der antiken griechischen und römischen Schriften, die jetzt kritisch gelesen und kommentiert wurden (im Gegensatz zum Mittelalter); der Einfluss der katholischen Kirche ließ dabei stark nach, und man konnte ohne Dogmen über die Werke diskutieren. Die Kirche sah solche Diskussionen nicht immer gerne und beförderte unbequeme Wissenschaftler oft auf den Scheiterhaufen (römische Inquisition).

Erasmus von Rotterdam hat zwar keine Erkenntnisse zur Evolutionsbiologie beigetragen, aber er teilte die Wissenschaft in zwei Bereiche, nämlich in die Geisteswissenschaften (Sprache, Literatur, Geschichte) einerseits und die Naturwissenschaften, Mathematik und Medizin andererseits.

Der erste "moderne" Wissenschaftler war wohl Galileo Galilei (1564-1642), der als Schöpfer der modernen Physik und Astronomie gilt. Die meisten Biologen (Aldrovandi, Belon, Braunfels, Bock, Fuchs, Cisalpin, Bau hin, Jungmus und Ray, um nur einige Namen zu nennen) beschäftigten sich mit der Systematik der Pflanzen und Tiere und schrieben teils umfangreiche bebilderte Werke.

Auch die Anatomie des Menschen und die Medizin machte Fortschritte. Besonders zu nennen ist hier natürlich Leonardo da Vinci (1452-1519), einer der berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten. Er schuf nicht nur zahlreiche Kunstwerke, sondern konstruierte auch (auf dem Papier) viele Gebäude und Maschinen, die er allerdings nie selbst verwirklichte. Bekannt sind auch seine vielen Bilder zur Biologie und Anatomie. Da Vinci soll dafür über 30 Leichen seziert haben. Zur Evolutionsbiologie an sich hat Da Vinci allerdings keine bekannten Beiträge geleistet.

Georgius Agricola (1494-1555) gilt als Begründer der Geologie in Deutschland. Er prägte den Begriff "Fossilien", die ja eine wichtige Rolle in der Evolutionsbiologie spielen. Damals wurde den Forschern klar, dass die Erde eine Geschichte hat, das also nicht immer alles so war, wie es heute ist, und dass es dafür Belege in Form von Versteinerungen (Fossilien) gibt.

Andreas Vesalius (1514-1564) gilt als Vater der modernen Anatomie. Er fand heraus, dass dem männlichen Körper keine Rippe fehlt. An sich müsste dem Manne ja eine Rippe fehlen, aus der der Bibel zufolge Eva erschaffen wurde.

Pierre Belon (1517-1564) forschte an der Systematik der Tiere und analysierte dazu auch innere anatomische sowie funktionelle Merkmale.

Quellen:

  1. Storch, Welsch, Wink, Evolutionsbiologie, 3. Auflage, Springer Berlin Heidelberg 2013.