Helmichs Biologie-Lexikon

Fettgewebe

Das Fettgewebe des Menschen dient in erster Linie zur Speicherung von Triglyceriden (Neutralfetten) für "Notzeiten", also Zeiten von Nahrungsmangel. Neutralfette haben einen sehr hohen physiologischen Brennwert; 1 g Neutralfett kann bis zu 39 kJ Energie liefern.

Weitere Aufgaben des Fettgewebes sind der Schutz von inneren Organen und auch der Schutz des Körpers vor äußeren mechanischen Einflüssen.

Die wichtigsten Zellen des Fettgewebes sind die Adipocyten, die Fettzellen, sowie deren Vorläuferzellen, die Präadipocyten.

Beim Menschen und anderen Säugetieren unterscheidet man das weiße und das braune Fettgewebe.

Weißes Fettgewebe

Das weiße Fettgewebe bildet die eigentlichen "dick machenden" Fettdepots, die meistens subkutan liegen, also unter der Haut. Bei Männern findet sich dieses Depotfett meistens in der Bauchregion, bei Frauen eher an den Hüften und den Oberschenkeln. In der Regel macht das Fettgewebe bei normalgewichtigen Männern 18% und bei normalgewichtigen Frauen ca. 24% der Körpermasse aus[1]. Das weiße Fettgewebe ist der eigentliche Energiespeicher.

Oft unterteilt man das weiße Fettgewebe noch einmal in Isolierfett, Speicherfett (Depotfett) und Baufett[2].

Braunes Fettgewebe

Das braune Fettgewebe ist stärker durchblutet als das weiße Fettgewebe; seine Hauptfunktion ist die Produktion von Wärme. Die Zellen des braunen Fettgewebes verbrennen also die gespeicherten Fette in ihren Mitochondrien und produzieren dadurch sehr viel Wärme. Vor allem für Tiere in kalten Regionen und für Tiere, die gerade aus dem Winterschlaf erwachen, hat das braune Fettgewebe eine sehr wichtige Funktion. Auch bei neugeborenen Menschen ist braunes Fettgewebe vermehrt anzutreffen, da Säuglinge anfälliger für Kälte sind als Erwachsene.