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Polypropen

Polypropen bzw. Polypropylen ist der nach Polyethen der zweitwichtigste Kunststoff mit einem Marktanteil von ca. 20%.Polypropen ist fast genau so aufgebaut wie Polyethen, nur dass an jedem zweiten C-Atom eine zusätzliche Methylgruppe hängt:

Eigenschaften

Die Eigenschaften von Polypropen (1951 zum ersten Mal hergestellt) ähneln denen von Polyethen, wegen der zusätzlichen Methylgruppen sind aber Dichte, Schmelzpunkt sowie mechanische Belastbarkeit etwas höher. Polypropen ist bis maximal 100 ºC temperaturbeständig! Als Thermoplast kann Polypropen leicht verformt werden, wenn man es erhitzt.

Verwendung

Ähnlich wie Polyethen wird auch Polypropen vielfältig eingesetzt. Bei der Herstellung von Kunstfasern hat Polypropen einen Anteil von über 30%. Auch bei Verpackungsfolien hat Polypropen einen hohen Marktanteil. Darüber hinaus werden Brillengestelle, Plastik-Boxen, Gartenmöbel, CD-Hüllen und viele andere Gegenstände des Alltags aus Polypropen hergestellt. Manche Autos enthalten bis zu 80 kg Polypropen-Teile, zum Beispiel Stoßstangen oder Formteile für den Innenraum von Autos.

Aus Polypropen können auch Kunstfasern gezogen werden. Aus diesen Fasern werden dann Garne und Gewebe hergestellt.

Synthese

Polypropen wird genau wie Polyethen und viele andere Kunststoffe durch Polymerisation hergestellt; das Monomer für Polypropen ist das Alken Propen. Über 60% des heute hergestellten Propens werden für die Polypropen-Synthese eingesetzt.

Beschreibung siehe folgenden Text

Aus Propen wird Polypropylen
Autor: Ulrich Helmich 2016, Lizenz: siehe Seitenende

Es gibt mehrere Verfahren zur Polypropen-Synthese. Bei allen Verfahren wird das Propen-Gas unter hohem Druck auf bis zu 90 Grad Celsius erhitzt. Durch Einsatz bestimmter Katalysatoren kann man die Kettenlänge des Polymers bestimmen und so Einfluss auf die Eigenschaften des Kunststoffs nehmen. Daher ist es möglich, sowohl dünne Einpackfolien wie auch stabile Kunststoffboxen oder -koffer aus Polyethen herzustellen.

Mischt man dem Propen etwas Ethen bei, erhält man ein Copolymer, in dem sich Propen- und Ethen-Monomere statistisch (unregelmäßig) abwechseln. Einweg-Trinkbecher und manche Plastikflaschen bestehen aus einem solchen Ethen-Propen-Copolymer.