Helmichs Biologie-Lexikon

Belegzellen

Unter den Belegzellen versteht man spezielle Zellen der Magenschleimhaut, die Protonen aktiv nach außen, also in das Mageninnere, transportieren.

Im Mageninnern vereinigen sich die Protonen dann mit Chlorid-Ionen zu Salzsäure-Molekülen. So entsteht die für die Verdauung und für die Abwehr von Krankheitskeimen wichtige Magensäure, die ein wichtiger Bestandteil des Magensaftes ist. Allerdings ist die Magensäure eine stark verdünnte Salzsäure, ihre Konzentration beträgt 0,5 bis 1,0%.

Für den aktiven Transport der Protonen sind spezielle Protonen-Kalium-Pumpen (H+/K+-ATPasen) zuständig, die unter ATP-Verbrauch Kalium-Ionen in die Belegzelle und im Gegenzug Protonen aus der Belegzelle heraus in den Magensaft transportieren (Antiport).

Medizinisch sind diese Protonenpumpen relevant, wenn es zur Übersäurung des Magensaftes kommt, zum Beispiel bei ständigem Sodbrennen. Dann werden oft sogenannte Protonenpumpen-Inhibitoren eingesetzt, welche die Produktion der Magensäure verlangsamen.