Helmichs Biologie-Lexikon

Diabetes mellitus, Typ 1

Grundwissen

Diabetes mellitus Typ 1 ist eine Form der Zuckerkrankheit, die darauf beruht, dass kein Insulin hergestellt werden kann. Direkte Ursache hierfür ist eine Zerstörung der entsprechenden Zellen der Bauchspeicheldrüse durch das eigene Immunsystem; somit ist Diabetes mellitus Typ 1 eine Autoimmunkrankheit.

Diese Form der Zuckerkrankheit kann bereits im Jugendalter auftreten, daher wird sie häufig als Jugendiabetes bezeichnet.

Vertiefungswissen

Der Grund dafür, dass die beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse vom eigenen Immunsystem angegriffen werden, ist der, dass das Immunsystem diese Zellen für körperfremd hält. Ursache hierfür ist eine veränderte Ausstattung dieser Zellen mit bestimmten Oberflächenproteinen, den MHC-Proteinen. Anhand dieser MHC-Proteine, mit denen jede Körperzelle ausgestattet ist, unterscheidet das Immunsystem zwischen eigenen Zellen und körperfremden Zellen. Durch eine Mutation des Chromosoms Nr. 6 sind die MHC-Proteine der beta-Zellen verändert, und das Immunsystem hält die beta-Zellen für körperfremde Zellen.

Diese Mutation des kurzen Arms von Chromosom 6 ist aber nur eine von vielen möglichen Ursachen für Diabetes mellitus, Typ 1. Es werden über 20 weitere Ursachen diskutiert (siehe Wikipedia).