Helmichs Biologie-Lexikon

Hormone

Hormone sind chemische Verbindungen, die in sehr niedrigen Konzentrationen über relativ weite Strecken bestimmte biochemische Wirkungen hervorrufen. In der Apotheken-Umschau wird die Aufgabe von Hormonen prägnant beschrieben:

"Hormone sind Botschafter. Sie übermitteln wichtige Informationen von einem Organ oder einem Gewebe zum anderen. Manchmal kommt die Botschaft sehr schnell an, mal dauert es länger. So wirkt zum Beispiel das Stresshormon Adrenalin sehr schnell nach der Ausschüttung, Steroidhormone hingegen, zu denen die Sexualhormone gehören, wirken erst nach Stunden." Apotheken-Umschau vom 25.06.2010.

Bei Tieren werden Hormone von speziellen Hormondrüsen (endokrine Drüsen) in die Blutbahn abgegeben und gelangen dann zu ihren spezifischen Zielzellen, wo sie an Hormonrezeptoren andocken, die meistens in der Zellmembran verankert sind. Bestimmte Hormone gelangen auch durch die Zellmembran in das Zellinnere, wo sie dann an bestimmte Rezeptorproteine andocken.

Auch Pflanzen bilden Hormone, sogenannte Phytohormone. Eines der einfachsten Pflanzenhormone ist das Ethen C2H4, das die Reifung von Früchten anregt.

Hormone im Unterricht

Für den Biologie- und Ernährungslehre-Unterricht spielt vor allem das Hormon Insulin eine sehr wichtige Rolle. Im Biologie-Unterricht wird am Beispiel des Insulins oft das Thema "Regelkreise" verdeutlicht, weil Insulin für die Regulierung des Blutglucose-Spiegels verantwortlich ist. Auch ist das Insulin ein Musterbeispiel für die posttranslationale Modifizierung von Proteinen im Golgi-Apparat und im ER, das Roh-Insulin, das durch die Translation entsteht, wird auseinandergenommen und neu wieder zusammengesetzt. Drittens ist die gentechnische Insulinsynthese ein klassisches Beispiel für angewandte Gentechnik. Im Fach Ernährungslehre wird das Insulin ebenfalls behandelt, ist es doch für die Regulation des Blutzuckerspiegels unverzichtbar.