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Euglena

Euglena viridis

Das Augentierchen Euglena viridis ist der wohl bekannteste Flagellat.

Bildergalerie

Bereits in dem alten Schulbuch "Die Pflanze, Band 2" von 1966 aus dem Klett-Verlag ist Euglena auf einer Doppelseite vorgestellt [1].

Die Doppelseite aus dem alten Klett-Buch von 1966
(C) Klett-Verlag

Auch im alten Strasburger von 1923 findet sich ein schöne Abbildung einer Euglena-Art [2]:

Eine Abbildung aus dem Strasburger von 1912
Lizenz: Public domain

Ein noch ältere Buch als der Strasburger ist das Werk von Ehrenberg, das 1838 veröffentlicht wurde. Auch hier sieht man ein paar schöne Zeichnungen von Euglena [3]:

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CG Ehrenberg 1838, Public domain, via Wikimedia Commons

Eine frei zugängliche Zeichnung von Euglena zu finden war gar nicht so einfach. In der ungarischen Wikipedia fand sich dann ein Bild von Euglena, auf dem die einzelnen Zellbestandteile beschriftet waren, allerdings in Ungarisch. Ich habe dann die Beschriftung übersetzt, mit Hilfe von Google Translate war das kein Problem.

Euglena viridis
Gamfura, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons. Deutsche Beschriftung: U. Helmich

Und hier noch ein Mikrophoto aus dem Tree of Life-Project:

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Autor: Linda Amaral Zettler and David Patterson, Lizenz: CC BY-NC-SA 2.5

Phototaxis

Namensgebend für die Augentierchen ist der auffällige Augenfleck, der besonders auf dem letzten Bild sehr gut zhu sehen ist (Stigma). Allerdings handelt es sich bei diesem Augenfleck nicht um einen Photorezeptor, sondern um eine Ansammlung von Pigmenten, die den eigentlichen, auf den Bildern nicht zu sehenden Photorezeptor einseitig beschatten. Beim Schwimmen rotiert Euglena ständig um die Längsachse, daher wird der Photorezeptor periodisch beschattet. Euglena kann so die Richtung bestimmen, aus der das Licht kommt. Wenn es im Wasser zu dunkel ist, kann Euglena so zu helleren Regionen schwimmen, wo es besser Photosynthese betreiben kann. Ist das Licht dagegen zu hell, kann Euglena zu dunkleren Orten schwimmen, um Schäden am photosynthetischen System zu vermeiden.

Merkmale

Hier übernehme ich einfach mal den Text aus der deutschen Wikipedia [4]:

Vertreter der Gattung Euglena besitzen längs eiförmige oder längliche Zellen, die in zylindrischer, abgeflachter oder korkenzieherartig gewundener Form auftreten können. Photosynthetisch aktive Euglena-Arten sind durch die in den Chloroplasten enthaltenen Chlorophylle a und b grün gefärbt.

Mittels einer einzelnen, am vorderen Pol inserierenden Geißel, die einem Geißelsäckchen entspringt, können sie sich im Wasser vorwärts bewegen. Die Augentierchen bewegen sich dabei auf einer schraubigen Kurvenbahn um eine zentrale Achse. Eine zweite Geißel ist stark verkürzt und ragt nicht aus dem Geißelsäckchen hervor. An ihr befindet sich der Paraflagellarkörper, ein lichtempfindliches Organell, das funktionell mit dem Augenfleck oder Stigma in Beziehung steht...

Da Euglena sowohl pflanzliche als auch tierische Merkmale zeigt, war früher eine eindeutige Zuordnung zum Pflanzen- oder Tierreich nicht möglich.

Quellen:

  1. Heiligmann, Janus, Länge, Die Pflanze Band 2, Stuttgart 1966.
  2. Strasburger, Lehrbuch der Botanik für Hochschulen, Leipzig 1923.
  3. Ehrenberg, Die Infusionsthierchen als vollkommene Organismen, Leipzig 1838
  4. Wikipedia, Artikel "Augentierchen".