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Titration einer starken Säure

starke Säure - Modellsystem - schwache Säure - zweiprotonige Säure

Bei Säure-Base-Titrationen passiert es leicht, dass man den Äquivalenzpunkt verpasst. Eben noch liegt der pH-Wert bei 11. Nun gibt man ein paar Tropfen Säure hinzu, und plötzlich liegt der pH-Wert bei 3. Wie ist dieses schlagartige Abfallen des pH-Wertes zu erklären?

Zunächst schauen wir uns einen Demonstrationsversuch zu diesem Thema an:

Versuch 11

Ermittlung einer Titrationskurve

Durchführung:

Titrieren Sie 100 ml Natronlauge der Konzentration c(NaOH) = 1 mol/l, der einige Tropfen Universalindikator zugegeben wurden, mit Salzsäure der Konzentration c(HCl) = 1 mol/l.

Geben Sie die Salzsäure zunächst mit der Pipette in Portionen von je 10 ml zu und notieren Sie anschließend das Volumen der verbrauchten Salzsäure sowie den pH-Wert, den Sie mit einem pH-Messgerät ermittelt haben.

Wenn Sie sich dem Äquivalenzpunkt nähern, also nach ca. 90 ml Salzsäure, verkleinern Sie die Portionsgröße der Salzsäure auf 1 ml (Pipette oder Bürette). Notieren Sie weiterhin V(HCl) und den pH-Wert der Lösung.

Wenn Sie 110 ml Salzsäure zugegeben haben, also deutlich nach Überschreiten des Äquivalenzpunktes, erhöhen Sie die Portionsgröße der Salzsäure wieder auf 10 ml, und wenn Sie insgesamt 200 ml Salzsäure dazugegeben haben, beenden Sie den Versuch.

Stellen Sie die Wertpaare V(HCl) / pH-Wert anschließend graphisch dar.

Beobachtungen:

Zunächst nimmt der pH-Wert der Lösung kaum ab, wenn man Salzsäure zugibt. Wenn der Äquivalenzpunkt fast erreicht ist, kann man aber einen "rasanten" Abfall des pH-Wertes beobachten. Nach der Überschreitung des Äquivalenzpunktes nimmt der pH-Wert nur noch extrem langsam ab.

Wie üblich, erfolgt die Deutung dieses grundlegenden Versuchs auf der nächsten Seite.