Helmichs Chemie-Lexikon

Stearinsäure

Stearinsäure ist der Trivialname der Octadecansäure; also einer Monocarbonsäure mit 18 C-Atomen.

Struktur

Struktur der Stearinsäure

Strukturformel der Stearinsäure

Vorkommen

Stearinsäure gehört mit 18 C-Atomen zu den langkettigen Fettsäuren. Nach der Palmitinsäure ist Stearinsäure die am zweithäufigsten vorkommende gesättigte Fettsäure überhaupt. Im Rindertalg ist sie zu 20-35% enthalten, im Butterfett zu 9-13%, im Schweineschmalz zu 12-18% (Zahlen aus der Wikipedia). Pflanzenöle dagegen enthalten meistens weniger als 7% Stearinsäure, außer Kakaobutter mit einem Anteil von 30-37%. Wenn der Mensch einen Überschuss an Kohlenhydraten zu sich genommen hat, werden die überschüssigen Kohlenhydrate im Körper zu Palmitinsäure und Stearinsäure umgebaut. Diese beiden Säuren werden dann in Triacylglyceride (Neutralfette) eingebaut und als Depotfett gespeichert. Stearinsäure kann aber auch zu Ölsäure dehydriert werden.

Eigenschaften

Stearinsäure ist ein fettiger weißer Feststoff mit einem Schmelzpunkt von 69 ºC und einem Siedepunkt von 370 ºC sowie einer Dichte von 0,94 g/cm3. Sie ist in Wasser unlöslich, in Ethanol schlecht löslich, in unpolaren Lösemitteln wie Hexan oder Diethylether aber gut löslich.

Verwendung

Stearinsäure wird als Zusatzstoff in der Automobil-, Lebensmittel und Pharmaindustrie verwendet, auch Kerzen werden aus Stearinsäure hergestellt.

Gesundheitliches

"Im Unterschied zu den gesättigten Fettsäuren C12–C16 beeinflusst S. den Serumcholesterinspiegel nicht. Nach neueren Untersuchungen hemmt S. die Immunkompetenz der peripheren Lymphocyten"

Aus dem Lexikon der Ernährung, Spektrum-Verlag.