Helmichs Biologie-Lexikon

Operon

Den Begriff Operon könnte man am besten mit "Transkriptionseinheit" bezeichnen. Die folgende Abbildung zeigt den Aufbau eines typischen prokaryotischen Operons:

Promotor

Am Anfang eines jeden Operons befindet sich der Promotor. Das ist ein kurzer DNA-Abschnitt, der durch eine bestimmte Basenabfolge gekennzeichnet ist, in der die Buchstaben T und A besonders häufig vorkommen. Vor allem die Basensequenz / das "Motiv" TATATT findet sich hier. Der Promotor ist die Andockstelle für die RNA-Polymerase.

Ein Grund für das gehäufte Vorkommen der Basen T und A ist sicherlich, dass sich zwischen T- und A-Basen nur zwei Wasserstoffbrücken ausbilden. T- und A-reiche DNA-Regionen können also besonders leicht aufgetrennt werden, und das ist ja auch der erste wichtige Schritt bei der Transkription der DNA. Am Promotor kann die DNA-Doppelhelix also wegen der vielen T- und A-Basen besonders leicht in Einzelstränge gespalten werden (Spektrum der Wissenschaft, März 2014, Seite 20).

Operator

Als nächstes kommt die Operator-Region. An diese DNA-Region kann sich nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip ein spezifisches Repressor-Protein andocken. Sitzt ein solches Repressor-Protein am Operator, so ist der Weg für die RNA-Polymerase blockiert und eine Transkription ist nicht möglich. Hier hat die Zelle eine effektive Methode erfunden, mit der sie die Transkription von Genen verhindern kann, die gerade nicht benötigt werden.

Strukturgene

An den Operator schließen sich die "richtigen" Gene an, die für die Proteine verantwortlich sind. Solche Gene bezeichnet man auch als Strukturgene.

Terminator

Genau so wie der Anfang eines Genes besonders gekennzeichnet werden ist, muss auch das Ende eines Transkriptionsabschnittes markiert werden. Eine solche spezifische Basenabfolge bezeichnet man auch als Terminator.

Zusammenfassend könnte man sagen: Ein Operon ist eine Gruppe zusammengehöriger Gene mit einem gemeinsamen Ein/Ausschalter.