Helmichs Biologie-Lexikon

Zellwand der Prokaryoten

Zur "Grundausstattung" der Prokaryoten gehört die Zellwand eigentlich nicht, aber sie hat sich im Laufe der Evolution als durchaus nützlich erwiesen und ist daher bei den meisten Bakterien und Archaeen vorhanden.

Funktion der Zellwand

  • Sie gibt den Zellen ihre Form
  • Sie verleiht den Zellen Stabilität. Der osmotische Druck im Zellinnern kann bei Prokaryoten recht hoch sein. Die Zellmembran allein könnte diesem Druck nicht standhalten, die Zelle würde platzen.
  • Sie verleiht den Zellen einen gewissen Schutz vor Fressfeinden.

Eine Diffusionsbarriere ist die Zellwand nicht, sie ist für Salze und viele niedermolekulare Verbindungen problemlos durchlässig. Die Rolle der Diffusionsbarriere fällt der Zellmembran zu, die jede Prokaryotenzelle umschließt.

Struktur der Zellwand

Die Zellwand der Prokaryoten unterscheidet sich in ihrem chemischen Aufbau erheblich von der Zellwand, wie wir sie von den Pflanzenzellen und Pilzzellen her kennen. Die Zellwand der Pflanzenzellen besteht vor allem aus Cellulose, die der Pilzzellen aus Chitin. Die Zellwand der Prokaryotenzellen besteht dagegen hauptsächlich aus dem Riesenmolekül Murein. Wie das Heteropolymer Murein aufgebaut ist, wird auf der Lexikonseite "Murein" erklärt.

Quellen:

  1. Wikipedia, Artikel "Zelltheorie"
  2. Savada, Hillis, Heller, Hacker: Purves Biologie, Springer Verlag Deutschland 2019, 10. Auflage. Herausgegeben von Jürgen Markl.