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Säuren und saure Lösungen

Eine aufgeschnittene Zitrone
Autor: Ulrich Helmich, Lizenz: siehe Seitenende

Säuren im Alltag

In unserem Alltag begegnen uns ständig Säuren und Laugen. In Lebensmitteln wie der Zitrone, sauren Äpfeln, Essig, Mineralwasser und so fort finden wir Säuren, in Reinigungsmitteln wie Seife, Abflussfrei, Spülmitteln und so weiter begegnen uns Laugen.

Säuren in Lebensmitteln

Vor allem in Früchten finden sich viele bekannte Säuren, von denen die wichtigsten sicherlich die Zitronensäure, die Weinsäure und die Äpfelsäure sind. Diese Säuren werden auch zusammenfassend als Fruchtsäuren bezeichnet. In saurer Milch kommt die Milchsäure vor, und im Haushaltsessig die Essigsäure. Die Kohlensäure im Mineralwasser kennt jeder, und in Cola-Getränken kommt noch die stark verdünnte Phosphorsäure vor, eine technische Säure, die dem Getränk zugesetzt wird und angeblich für den typischen Cola-Geschmack wichtig sein soll.

Auch zur Konservierung von Lebensmitteln werden Säuren eingesetzt. Neben der bereits erwähnten Essigsäure und Milchsäure sind folgende Säuren für den Einsatz als Konservierungsmittel in Deutschland zugelassen: Ameisensäure, Propionsäure, Sorbinsäure und Benzoesäure.

Carbonsäuren als Konservierungsmittel

Wer sich dafür interessiert, welche Säuren als Konservierungsmittel eingesetzt werden und warum Konservierungsmittel überhaupt notwendig sind, sollte auf diese Seite der Plattform Lernhelfer.de gehen.

Säuren in der Technik

In der Technik kommen weitere wichtige Säuren vor, die bekanntesten dürften wohl die Schwefelsäure, die Salzsäure, die Salpetersäure und die Phosphorsäure sein. Im Gegensatz zu den Säuren in den Lebensmitteln sind diese technischen Säuren hochgefährlich, giftig und ätzend. In der Schule dürfen sie nur unter äußerster Vorsicht und nur unter Aufsicht verwendet werden. Konzentrierte technische Säuren dürfen in der Sekundarstufe 1 nur von der Lehrperson eingesetzt werden und in der Sekundarstufe 2 nur unter Aufsicht der Lehrperson.

Säuren und saure Lösungen

Wir müssen jetzt einmal zwei ganz wichtige Begriffe klären, weil es hier immer wieder zu Missverständnissen kommt.

Säuren sind wasserfreie, oft sogar bei Zimmertemperatur feste chemische Verbindungen, die aber meistens sehr gut wasserlöslich sind.

Sauere Lösungen sind Säuren, die in Wasser gelöst sind.

Drei Beispiele für Säuren / saure Lösungen

Schauen wir uns einmal drei Beispiele für Säuren und ihre sauren Lösungen an.

Zitronensäure

Zitronensäure ist bei Zimmertemperatur eine farblose, feste und kristalline Substanz. Sie schmilzt erst bei 153 ºC, wenn sie wasserfrei ist.

Zitronensaft ist eine wässrige Lösung von Zitronensäure (und anderen Verbindungen). Der Saft einer normalen Zitrone enthält ca. 5 bis 7 Prozent Zitronensäure. Zitronensaft ist also eine saure Lösung.

Essigsäure

Reine Essigsäure ist bei Zimmertemperatur eine stechend riechende, farblose Flüssigkeit mit einem Siedepunkt von 118 ºC. Vermischt man Essigsäure mit Wasser, erhält man eine saure Lösung.

Haushaltsessig enthält meistens 5 Prozent Essigsäure, die oft als Reinigungsmittel verwendete Essigessenz hat einen Anteil von 25% Essigsäure.

Chlorwasserstoff

Chlorwasserstoff HCl ist ein stechend riechendes farbloses Gas. Man muss HCl auf -85 ºC abkühlen, damit er flüssig wird, und auf -115 ºC, damit er fest wird.

Die Lösung von Chlorwasserstoff in Wasser heißt im Alltag nicht Chlorwasserstoff-Lösung, sondern ist als Salzsäure bekannt. Konzentrierte Salzsäure enthält ca. 37% Chlorwasserstoff und ist extrem gefährlich. Bereits das Einatmen der Dämpfe kann zu schweren Gesundheitsschäden führen.

Ein Versuch mit fünf Flüssigkeiten

Auf dieser Seite wird ein schöner Schülerversuch beschrieben, bei dem es darum geht, fünf farblose und klare Flüssigkeiten zu analysieren, bei denen es sich um saure Lösungen handelt. Mit ein paar Hilfsmitteln und Zusatzinformationen kann man Detektiv spielen und herausfinden, in welchem Kolben sich welche Flüssigkeit befindet.