Helmichs Chemie-Lexikon

FCKWs

FCKW ist die Abkürzung für "Fluorchlorkohlenwasserstoffe", das sind also Kohlenwasserstoffe, bei denen einige H-Atome gegen Fluor- oder Chlor-Atome ausgetauscht wurden; FCKWs gehören damit zur Stoffgruppe der Halogenalkane.

FCKWs in Kühlschränken

"Erfunden" wurden die FCKWs um 1930 als Alternative zu den bisherigen Kühlmitteln, die einige Nachteile hatten. So lösten sich beispielsweise Schmierstoffe von technischen Geräten recht leicht in den Kühlmitteln auf; oft wurde Propan als Kältemittel verwendet, häufig auch flüssiges Ammoniak. FCKWs eigneten sich gut für diesen Zweck, denn sie sind (eigentlich) ungiftig, nicht brennbar, chemisch sehr reaktionsträge, thermisch stabil und auch nicht aggressiv gegenüber Kunststoffen und anderen Stoffen. Eines der bekanntesten Kühlmittel war ab 1930 Dichlordifluormethan CCl2F2, auch als Frigen 12 bezeichnet.

Thomas MIDGLEY, ein amerikanischer Ingenieur, präsentierte 1930 der Fachwelt das Dichlordifluormethan auf besonders spektakuläre Weise: Er atmete es tief ein und blies dann damit eine Kerze aus. Damit demonstrierte er die Ungefährlichkeit des neuen Kühlmittels.

In den 80er und 90er Jahren wurde CCl2F2 durch CHClF2 (Frigen 22) und C2H2F4 als Kühlmittel abgelöst. Heute, nach dem FCKW-Ausstieg, wird wieder verstärkt Propan als Kühlmittel eingesetzt; die technischen Probleme, die sich früher mit Propan ergaben, sind heute weitgehend gelöst.

Weitere Verwendung von FCKWs

Die meisten Neuwagen besitzten heute eine Klimaanlage. Hier wird hauptsächlich Tetrafluorethan C2H2F4 als Kühlmittel eingesetzt. Desweiteren werden FCKWs als Treibgas in Spraydosen, als Treibmittel bei der Herstellung von Kunststoffen, als Reinigungsmittel für Textilien und elektronische Bauteile sowie als Lösemittel in der chemischen Industrie eingesetzt. FCKWs sind für diese Verwendungszwecke hervorragend geeignet, denn sie sind nicht brennbar und reagieren so gut wie nicht mit anderen Stoffen.

FCKWs zerstören die Ozonschicht

FCKWs sind chemisch sehr inert (reaktionsträge). Dieser Vorteil ist aber gleichzeitig auch die größte Gefahr, die von den FCKWs ausgeht. Eben weil sie so gut wie nicht reagieren, halten sich freigesetzte FWKWs sehr lange in der Atmosphäre. Dort tragen sie maßgeblich zur Zerstörung der Ozonschicht bei. Siehe hierzu den Eintrag zum Thema "Ozonloch".

FCKWs als Treibhausgas

FCKW-Moleküle bleiben sich zu 100 Jahre unverändert in der Atmosphäre, sie werden so gut wie nicht abgebaut. Nun absorbieren FCKW-Moleküle recht gut Infrarot-Strahlung. Daher sind FCKWs nach Kohlendioxid und Methan die wichtigsten Treibhausgase und tragen damit zur Erderwärmung bei.