Natriumchlorid als neutrales Salz
Hier sehen Sie Bild 9 aus meiner Präsentation "Korrespondierende Säure/Base-Paare".
Methodisches Vorgehen
Die grundlegende methodische Idee, die jedem Schüler sofort einleuchtet, ist folgende:
Eine Säure gibt Protonen ab. Damit ein Teilchen also eine Säure sein kann, muss sie Wasserstoff-Atome besitzen, die zudem mit einer polaren kovalenten Bindung an ein anderes Atom gebunden sind.
Eine Base nimmt Protonen auf. Dazu muss das Teilchen ein freies Elektronenpaar besitzen und außerdem eine recht hohe Elektronegativität haben.
Unter diesen beiden Aspekten werden nun die beiden Komponenten des Salzes untersucht. Ist das Kation eine Säure oder eine Base? Ist das Anion eine Säure oder eine Base? Danach entscheidet sich dann, ob das Salz mit Wasser eine neutrale, saure oder alkalische Lösung bildet.
Anwendung
- Ist Na+ eine Säure? Nein, es ist kein H-Atom vorhanden.
- Ist Na+ eine Base? Nein, es ist kein freies Elektronenpaar vorhanden.
- Ist Cl- eine Säure? Nein, es ist kein H-Atom vorhanden.
- Ist Cl- eine Base? Ja, aber H2O-Moleküle geben keine Protonen an Cl- ab.
Die letzte Frage ist jetzt für die meisten Schüler nicht ganz so leicht zu beantworten. Im Prinzip ist das Chlorid-Ion nämlich eine Base, allerdings eine sehr schwache Base. Das heißt, die "Säure" H2O ist nicht in der Lage, ein Proton an ein Chlorid-Ion abzugeben. Angenommen, es kommt tatsächlich einmal zu einer solchen Protonenübertragung, dann bildet sich ein HCl-Molekül. Das HCl-Molekül ist aber eine starke Säure, die sofort wieder ein Proton an ein H2O-Molekül abgibt.
Man kann also zusammenfassen, dass beide Ionen des NaCl neutral sind. Das erklärt, warum eine Kochsalz-Lösung neutral ist, also einen pH-Wert von 7 hat.